Die Stadt Stettin (Szczecin) liegt im Nordwestens Polens und ist von Berlin aus mit dem Zug in etwa...
Der Umgang mit NS-Bunkern sorgte in Berlin immer wieder für politischen Zündstoff.
Sie wollen endlich in Ruhe Champignons züchten? Sie müssen für einige Zeit untertauchen? Oder Sie benötigen vielleicht einen aufnahmefähigen Keller für Ihre edlen Weine?
Nach dem Fund einer 250-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mussten am 31.10. im Berliner Stadtteil Lichtenberg 15 000 Anwohner evakuiert werden.
Das berühmt-berüchtigte Berliner Grundwasser hat wieder ein großes Bauvorhaben sabotiert. Dieses Mal traf es die neue U-Bahn-Linie 55. Wie die BVG mitteilte, kann der Bahnhof Brandenburger Tor nun doch nicht zur Fußball-WM 2006...
Pompeji war nicht die einzige Stadt, die im Jahre 79 vom Vesuv verschüttet wurde. Auch die Nachbarstadt Herculaneum ging unter und wurde von einer 15 bis 25 Meter dicken Schicht vulkanischer Ablagerungen begraben. In einer...
Während der Berliner Konferenz der Nato-Verteidigungsminister wurde am Flughafen Tegel bei Bauarbeiten eine 500 Kilo schwere Bombe gefunden. Der Sprengkörper erhielt dadurch eine besondere Brisanz, dass er direkt neben der...
Auf dem Dach eines Bunkers entsteht in Tel Aviv ein Zentrum, welches an Jitzhak Rabin erinnern soll, der im Jahre 1995 von einem extremistischen jüdischen Studenten ermordet worden war. Das Rabin-Zentrum befindet sich symbolträchtig direkt über einem verbunkerten, unterirdischen Kraftwerk der Firma AEG, das 1956 unter weitgehender Geheimhaltung errichtet wurde. Der massive Unterbau aus hellem Naturstein, in dem Fledermäuse leben, ist heute nicht zugänglich, soll aber später das Armee-Museum aufnehmen. Der Architekt Moshe Safdie, entschloss sich, den Bunker auf einer Seite freizulegen. Die Idee war es, durch den festungsähnlichen Anblick der Bunkerwände den militärischen Aspekt Rabins darzustellen. Die 20-Meter hohe fensterlose Mauer weckt allerdings auch Erinnerungen an die Klagemauer in Jerusalem. Auf das Bauwerk hat der Architekt zwei flügelartige Dächer gesetzt, die den Aspekt des Friedens im Erbe Rabins versinnbildlichen sollen.
Dezember 2005
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Sie wollen endlich in Ruhe Champignons züchten? Sie müssen für einige Zeit untertauchen? Oder Sie benötigen vielleicht einen aufnahmefähigen Keller für Ihre edlen Weine?
Wir haben ein kleines unterirdisches Refugium im Angebot! Es befindet sich im Süden Großbritanniens, in der Nähe des Ortes Corsham, liegt etwa 40 Meter tief und trägt den Namen „Burlington". Es verfügt über mehrere Kraftwerke, eine Bäckerei, ein Restaurant, eine große Wäscherei, ein Krankenhaus (inklusive Zahnarztpraxis), eine eigene Zugverbindung und ein Pub namens „Rose and Crown". Darüber hinaus gibt es dort die zweitgrößte Telefon-Zentrale des Landes. Falls Sie Ihr Auto mitnehmen möchten: Ein über 100 Kilometer langes Straßennetz bietet Ihnen freie Fahrt! Und wenn Sie dort unten Besuch empfangen wollen - in Burlington können ganze 4000 Menschen drei Monate lang Spaß haben! Burlington ist nämlich stolze 240 Morgen groß! Ein schickes fünfziger Jahre-Design rundet die Räumlichkeiten trendgerecht ab. Hier fühlt man sich wohl! Für nur funf Millionen Pfund können Sie sich Ihren Untergrund-Traum verwirklichen!
„Burlington" wurde vor einem halben Jahrhundert gebaut und sollte der Regierung des Landes sowie mehreren tausend ranghohen Beamten - und natürlich der Royal Family! - Schutz vor einem sowjetischen Atomschlag bieten. Erst im letzten Jahr, als die veraltete Anlage geräumt wurde, bestätigte die Regierung offiziell ihre Existenz. Das britische Verteidigungsministerium verhandelt gerade mit mehreren kaufwilligen Interessenten. Burlington könnte entweder als gigantischer Datenspeicher oder tatsächlich als Weinkeller verwendet werden. Das Angebot hat allerdings einen Haken: Wer den Bunker erwerben möchte, muss zugleich die alte Militärbasis kaufen, die sich darüber befindet. Wie die stoischen Briten sagen würden: no pain, no gain!
November 2005
Nach dem Fund einer 250-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mussten am 31.10. im Berliner Stadtteil Lichtenberg 15 000 Anwohner evakuiert werden. Der Sprengkörper wurde bei Bauarbeiten zwei Meter tief unter dem Asphalt der Alfred-Kowalke-Straße gefunden. In einem Umkreis von 500 Metern mussten alle Gebäude bis zur Entschärfung der Bombe geräumt werden.
Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg stellen in Berlin und Brandenburg immer noch ein großes Problem dar. Etwa 10-15 Prozent der dort abgeworfenen Bomben und verschossenen Granaten detonierten nicht und liegen oft noch im Boden. Besonders stark betroffen sind bestimmte Teile Berlins und die Stadt Oranienburg, die aufgrund ihrer Munitionsfabriken schwer bombardiert wurde.
November 2005
Das berühmt-berüchtigte Berliner Grundwasser hat wieder ein großes Bauvorhaben sabotiert. Dieses Mal traf es die neue U-Bahn-Linie 55. Wie die BVG mitteilte, kann der Bahnhof Brandenburger Tor nun doch nicht zur Fußball-WM 2006 eröffnet werden - es dringt zu viel Wasser in die Baugrube ein. Dies bedeutet, dass nächstes Jahr lediglich eine aus nur zwei Stationen (Reichstag und Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof) bestehende U 55 eröffnet werden könnte.
Der hohe Grundwasserstand Berlins stellt für Architekten und Ingenieure immer wieder eine große Herausforderung dar. Am Potsdamer Platz musste in den neunziger Jahren deswegen teilweise unter Wasser betoniert werden. Früher hätte man den Grundwasserspiegel vor Ort einfach abgesenkt, doch hat diese Vorgehensweise aufgrund potentieller Umweltschäden mittlerweile an Attraktivität verloren (so kann z.B. der Baumbestand gefährdet werden). Darüber hinaus können durch solche Maßnahmen Bauwerke und Straßen Schaden erleiden. Das aufdringliche Grundwasser ist übrigens auch der Grund dafür, dass die systematische Bebauung des Berliner Untergrundes im Vergleich zu anderen Metropolen relativ spät einsetzte. Erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte man sich das kühle Nass einigermaßen vom Leibe halten.
Oktober 2005
Pompeji war nicht die einzige Stadt, die im Jahre 79 vom Vesuv verschüttet wurde. Auch die Nachbarstadt Herculaneum ging unter und wurde von einer 15 bis 25 Meter dicken Schicht vulkanischer Ablagerungen begraben. In einer einzigartigen Ausstellung zeigt das Berliner Pergamonmuseum 170 Exponate aus der vergessenen Stadt - darunter viele erstklassig erhaltene Kunstobjekte. Die Ausstellung ist bis zum 1. Januar 2006 zu sehen. Eintritt 8 Euro, Ermäßigungen 4 Euro. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr und Donnerstag 10 bis 22 Uhr (montags geschlossen). Das Pergamonmuseum befindet sich auf der Museumsinsel.
Oktober 2005
Während der Berliner Konferenz der Nato-Verteidigungsminister wurde am Flughafen Tegel bei Bauarbeiten eine 500 Kilo schwere Bombe gefunden. Der Sprengkörper erhielt dadurch eine besondere Brisanz, dass er direkt neben der Maschine des US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld aus dem Erdreich gezogen wurde. Eine Verbindung zu Osamar bin Laden, dem Iran oder Nordkorea ist jedoch auszuschließen: Die Bombe stammte aus dem Zweiten Weltkrieg und wurde nach der Räumung des umliegenden Areals fachmännisch entschärft.
September 2005
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat offiziell die Schließung des Atommüll-Endlagers Morsleben beantragt. Die Anlage für schwach- und mittelradioaktive Abfälle soll ab 2008 oder 2009 geschlossen und danach verfüllt werden. Damit wird der lange politische Streit um die Deponie voraussichtlich ein Ende finden. Die Morslebener Abfälle wurden in einem ehemaligen Salzstock, dem „Schacht Bartensleben", deponiert. Zwar gehören Salzstöcke zu den geologisch stabilsten Formationen, doch brachen innerhalb der letzten Jahre immer wieder Salzblöcke aus den Decken der Kammern in Morsleben. Letzten Endes offenbart sich hier erneut die traurige Wahrheit, dass nach mehreren Jahrzehnten Atomenergie das Problem der Entsorgung der radioktiven Abfälle immer noch nicht gelöst ist!
September 2005
Die chinesische Regierung hat verkündet, dass 7000 Kohleminen geschlossen werden sollen, um die Anzahl der schweren Unfälle, die sich immer häufiger ereignen, zu reduzieren. Jedes Jahr sterben tausende von Bergarbeitern in den 24-28 000 Gruben des Landes. Meistens sind Gasexplosionen oder Wassereinbrüche die Ursache. Vor allem die kleinen, privat betriebenen Kohleminen entpuppen sich oft als Todesfallen. Die Besitzer halten sich nicht an die bestehenden Sicherheitsvorschriften und bestechen staatliche Kontrolleure. Ob die neuen Maßnahmen der Regierung die Sicherheit in den Bergwerken tatsächlich verbessern werden, bleibt fraglich. Angesichts des immensen Energiebedarfs des aufstrebenden Industriegiganten wird dem Wohl der Kumpel auf absehbare Zeit wahrscheinlich nur eine untergeordnete Bedeutung zukommen.
September 2005
In New York wird vom 8. bis zum 13. August der Ernstfall vorbereitet: Nach den Bombenanschlägen auf die Londoner Infrastruktur im Juli soll getestet werden, welche Maßnahmen im Falle eines biochemischen Angriffs zu ergreifen wären. Für diesen Zweck wird in der New Yorker U-Bahn an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen Zeiten ein harmloses Gas freigesetzt, dessen Ausbreitung und Konzentration anhand vieler Sensoren beobachtet werden soll. Über 100 Wissenschaftler sind an dieser Simulation beteiligt. Eine Sprecherin erklärte, die ersten Ergebnisse wären sehr positiv gewesen.
August 2005
In der nordbrasilianischen Stadt Fortaleza haben Bankräuber die „Banco Central" um einen rekordverdächtigen Betrag von etwa 50 Millionen Euro erleichtert. Für diesen Zweck gruben die Täter einen 200 Meter langen Tunnel in die Bank hinein. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter drei Monate lang an dem Bauwerk gearbeitet haben. Ausgangspunkt des Tunnels war ein Haus, in dem die Räuber sich im Namen einer Torf herstellenden Firma eingemietet hatten. Dieser Trick ermöglichte es ihnen, ohne Aufsehen größere Mengen Erde abzutransportieren. Die Polizei erklärte, dass es sich um den größten Bankraub handeln könnte, den es jemals in Brasilien gegeben hat.
August 2005
Schon wieder hat es in Chinas Bergwerken schwere Unfälle gegeben: In der südlichen Provinz Guangdong wurden in einem Kohlebergwerk über 100 Kumpel durch einen Wassereinbruch unter Tage eingeschlossen. Momentan versuchen die Behörden verzweifelt, sie zu retten - während der Wasserspiegel am Unglücksort weiterhin ansteigt. In einem anderen Kohlebergwerk kamen in der südwestlichen Provinz Guizhou durch eine Grubengasexplosion mindestens 14 Arbeiter ums Leben.
Der immense Energiehunger Chinas hat die Anzahl der Todesfälle in den Bergwerken explosionsartig in die Höhe schnellen lassen. Manche Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich bis zu 10 000 Menschen in den Kohlebergwerken ums Leben kommen! In den etwa 28 000 Gruben Chinas werden momentan pro Jahr rund 1,6 Milliarden Tonnen Kohle abgebaut.
August 2005
Die Staatsanwaltschaft des US-Bundesstaates Washington hat von einem 150 Meter langen Tunnel berichtet, der von Drogenschmugglern unter dem kanadisch-amerikanischen Grenzland hindurch gegraben wurde. Drei Kanadier wurden in diesem Zusammenhang mit einer Ladung Marihuana gestellt und verhaftet. Der Tunnel wurde von der kanadischen Ortschaft Aldergrove aus gegraben und führte zum amerikanischen Städtchen Lynden (etwa 100 Kilometer nördlich von Seattle). Die fleißigen Tunnelgräber hatten ihr Bauwerk sogar mit einem Zementboden, Licht und Ventilatoren ausgestattet. Die Behörden wiederum hatten sie aber schon seit Monaten beobachtet und schlugen beim ersten "Transport" zu!
Juli 2005
Drei der vier Sprengsätze, die am Morgen des 7. Juli von Terroristen in London gezündet wurden, detonierten im U-Bahnsystem. Dabei gab es nach ersten Angaben etwa 35 Tote und zahlreiche Verletzte. Die Überlebenden mussten teilweise mit schweren Verletzungen aus dunklen, verqualmten Tunneln gerettet werden. Seit Mitte der neunziger Jahre hat es bereits Anschläge auf die U-Bahn der Städte Paris, Moskau und Tokio gegeben. Die unterirdische Infrastruktur ist für Terroristen ein besonders attraktives Ziel, da es relativ einfach ist, während der Stoßzeiten in überfüllten Zügen unbemerkt Sprengsätze zu deponieren - die inmitten der vielen Menschen dann eine besonders schreckliche Wirkung entfalten! Zusätzlich wird die Zahl der Opfer dadurch erhöht, dass der Explosionsdruck und der Rauch in Tunneln nicht richtig entweichen können. Auch die Flucht bzw. die Rettung von Menschen ist in diesen beengten Verhältnissen besonders schwierig. Hier zeigt sich Terrorismus in seiner ganzen mörderischen Grausamkeit! Die Tatsache, dass eine der Bomben in der King’s Cross Station explodierte, rief bei vielen Londonern Erinnerungen an den schrecklichen Brand wach, der dort im Jahre 1987 30 Menschenleben forderte.
Terrorismus-Experten haben seit langer Zeit mit einem Anschlag auf die Londoner U-Bahn gerechnet. Mehrere Versuche dieser Art wurden bereits im Vorfeld von der Polizei entdeckt und vereitelt. Das schnelle, effiziente Vorgehen der Rettungskräfte, die für diesen Fall immer wieder geübt haben, verhinderte, dass die Anzahl der Opfer noch größer war.
Juli 2005
Mit fünfjähriger Verspätung soll im September der B 96-Tunnel eröffnet werden, der unter dem Regierungsviertel verläuft. Die Nord-Süd-Verbindung führt vom Landwehrkanal bis zur Heidestraße und ist mit knapp 2500 Metern der längste Straßentunnel Berlins. Der Bau dauerte insgesamt 10 Jahre und kostete 390 Millionen Euro. Die große Verzögerung ist auf die Deutsche Bahn zurückzuführen, die mit ihrer Großbaustelle Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof in Verzug geraten war und damit die Fertigstellung des Tunnels blockierte. Ganz und gar fertig wird das Bauwerk bei seiner Eröffnung allerdings noch nicht sein: Einer der vier Zugänge, die Anschlussstelle Invalidenstraße, wird erst Ende des Jahres in Betrieb gehen!
Juni 2005
In der Berliner Arena Treptow ist die Kunstausstellung „Der freie Wille" eröffnet worden. Zum 10. Jahrestag der Arena stellen insgesamt 30 Künstler ihre Werke in dem 1500 Quadratmeter großen Bunker unter dem Veranstaltungsgelände aus. Das Bauwerk ist der Öffentlichkeit für diesen Zweck zum ersten Mal zugänglich gemacht worden. Eröffnet wurde die Ausstellung von Michail Gorbatschow, dem letzten Präsidenten der Sowjetunion.
Juni 2005
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am 12. Juni hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ein Verbot von Kinderarbeit in Minen und Steinbrüchen gefordert. Die UN-Behörde erklärte dazu, dass Bergwerke zu den gefährlichsten Arbeitsplätzen der Welt gehören. Über eine Million Minderjährige arbeiten unter Tage in Tansania, Niger, der Mongolei, den Philippinen und anderen Ländern. Ihre Gesundheit wird durch Hitze, Dunkelheit, Staub, Deckeneinbrüche, hereinströmendes Wasser und Chemikalien wie z.B. Quecksilber gefährdet. Die Bergwerke, in denen die Kinder arbeiten, liegen oft in abgelegenen, armen Regionen. Die ansässigen Gemeinden sind auf das zusätzliche Einkommen angewiesen. Langfristig verschlimmert sich ihre Lage jedoch durch die Kinderarbeit: Es wachsen Generationen heran, die gesundheitlich geschädigt sind und fast nie eine Schule besucht haben. Die ILO verweist auf ihre Pilotprojekte, die z.B. durch die Gründung von Kooperativen und durch die Beschaffung technischer Geräte die Produktivität des Bergbaus so sehr steigern können, dass Kinderarbeit reduziert oder ganz abgeschafft werden kann.
Juni 2005
Wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mitgeteilt haben, wird die neue U-Bahnlinie U 55, die rechtzeitig zur WM 2006 ans Netz gehen soll, den Betrieb bereits nach wenigen Monaten für ein halbes Jahr wieder einstellen. Diese Maßnahme wurde damit begründet, dass der Bahnhof am Brandenburger Tor zur Eröffnung der Linie nur provisorisch hergerichtet sein würde und man die Station ab Herbst 2006 zwecks endgültiger Fertigstellung noch einmal schließen müsse. Die BVG betonte, dass es doch vorrangig wäre, dass die Linie während der WM bzw. der Sommersaison fährt. Die abenteuerliche Geschichte der „Kanzlerbahn" ist damit um ein weiteres Kapitel erweitert worden (siehe auch Meldung vom Februar 2005).
Juni 2005
Bei einem Brand im 13 Kilometer langen Fréjus-Tunnel zwischen Frankreich und Italien hat es am 5. Juni zwei Tote und mindestens 20 Verletzte gegeben. Anscheinend wurde der Brand durch das auslaufende Benzin eines defekten Schwertransporters verursacht. Bis zu 1000 Grad hohe Temperaturen und schwere Rauchtentwicklung behinderten die Löscharbeiten erheblich. Da ein Teil der Decke eingestürzt ist, wird der Tunnel mehrere Monate lang gesperrt bleiben müssen.
Tunnelbrände haben oft verheerende Auswirkungen, da sowohl die Hitze als auch der Rauch kaum entweichen können. Obwohl innerhalb der letzten Jahre verstärkt Anstrengungen zur Verbesserung der Sicherheit in den Alpentunneln unternommen wurden, kommt es immer wieder zu schwerwiegenden Unfällen.
Juni 2005
Amerikanische und irakische Truppen haben in der Nähe der Stadt Falludscha ein riesiges unterirdisches Versteck der Aufständischen gefunden. Die verbunkerte Anlage befindet sich in den Stollen eines alten Steinbruches und umfasst eine Größe von etwa 45 000 Quadratmetern. Außer Waffen und Munition wurden dort auch frische Lebensmittel gefunden. Zudem verfügte die Anlage über Duschen und eine Klimaanlage. Rebellen wurden in dem Komplex aber nicht aufgespürt. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die Anlage bereits unter Saddam Hussein errichtet wurde. Militärexperten weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das frühere Regime überall im Irak unterirdische Bunker bauen ließ. Die Amerikaner vermuteten in solchen Anlagen die Produktion von ABC-Waffen (was sich bis jetzt aber nicht bewahrheitet hat). Für die Rebellen, die angesichts der militärtechnischen Überlegenheit der Amerikaner Rückzugsräume brauchen, stellen diese Bunker wichtige Refugien dar.
Juni 2005
Das Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist am 10. Mai offiziell eingeweiht worden. Unter den 2700 Betonstelen des weiträumigen Areals befindet sich ein „Ort der Information", der aus 4 Räumen besteht: Der „Raum der Dimensionen" beinhaltet die letzten schriftlichen Lebenszeichen von Holocaust-Opfern. Zugleich kann man an den Wänden die Zahlen der Ermordeten aus den verschiedenen Ländern ablesen. Im „Raum der Familien" werden 15 Schicksale einzelner Familien dargestellt. Die Namen von 800 Opfern können wiederum im „Raum der Namen" gesehen und gehört werden. Schließlich werden im „Raum der Orte" bestimmte Stätten der NS-Menschenvernichtung exemplarisch benannt. Darüber hinaus enthält der unterirdische Bereich des Mahnmals auch Seminarräume. Der „Ort der Information" ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet (letzter Einlass 19:30 Uhr). Für Gruppen werden auch Führungen angeboten. Buchungen können unter der Telefonnummer (030) 740 729 29 gemacht werden. Das Mahnmal befindet sich unmittelbar südlich des Brandenburger Tores.
Mai 2005
Nach dem „Tresor" wird nun einem anderen Veteranen des Berliner Untergrundes der Garaus gemacht: Der Autotunnel Budapester Straße wird zugeschüttet! Mit diesem 45 Jahre alten Bauwerk verschwindet ein Stück West-Berlins, das von der „Tunnel-Manie" vergangener Jahrzehnte zeugt. In den sechziger und siebziger Jahren glaubten Stadt- und Verkehrsplaner, den innerstädtischen Verkehr durch den Bau zahlloser Tunnel reibungsfrei gestalten zu können. Die Nachteile solcher Bauwerke (wie z.B. die erhöhte Unfallgefahr) offenbarten sich erst später. Der Abriss wird voraussichtlich ein Jahr dauern und anderthalb Millionen Euro kosten. Wahrscheinlich werden nur wenige Berliner das unansehliche Bauwerk vermissen …
Mai 2005
Die USA gehen davon aus, dass Nordkorea noch in diesem Jahr einen Atomtest durchführen könnte. Entsprechende Produktionsstätten für nukleare Waffen sollen sich tief unter der Erde befinden. Amerikanische Militärs beschäftigen sich in diesem Zusammenhang anscheinend schon seit einiger Zeit mit der Frage, ob und wie derartige Tiefbunker zerstört werden könnten. In diesem Zusammenhang ist freilich zu bedenken, dass die USA zuvor auch dem Irak eine unterirdische Produktion von ABC-Waffen unterstellt hatten … ohne bis jetzt auch nur eine einzige Anlage dieser Art gefunden zu haben.
Mai 2005
Die zwei Röhren des Schweizer Lötschberg-Basistunnels sind durch eine letzte Sprengung miteinander verbunden worden. Der nunmehr fast 35 Kilometer lange Bahntunnel ist der drittlängste der Welt und soll im Jahre 2007 für den Verkehr geöffnet werden. Diese Nord-Süd-Verbindung durch die Alpen wird zusammen mit dem bereits vorhandenen Simplon-Tunnel und dem Gotthard-Tunnel (der 2015 eröffnet werden soll) den Verkehr durch das Gebirge erheblich beschleunigen und dementsprechend die Straßen entlasten.
April 2005
Nun ist es tatsächlich so weit: Der „Tresor“ wird geschlossen! Noch in diesem Monat soll der legendäre unterirdische Techno-Tempel in der Leipziger Straße gesprengt werden. Das wäre dann ein spektakuläres Ende jener Institution, die das Nachtleben und vor allem die Subkultur des „Neuen Berlin“ massgeblich geprägt hat. 1991 wurde der Club in den vergessenen Tresorräumen des abgerissenen Kaufhauses Wertheim eröffnet. Der Ort gehörte zu den geheimnisvollen, sagenumwobenen unterirdischen Bauwerken, die im Niemandsland der Berliner Mauer über Jahrzehnte hinweg nicht mehr zugänglich waren (so z.B. auch die Reste des „Führerbunkers“). Der „Tresor“ entwickelte sich zu einem Symbol der neuen Möglichkeiten, die es in Berlin nach der Öffnung der Mauer plötzlich gab. Dass er auf Dauer nicht bestehen konnte, lag dabei vielleicht auf der Hand. Schließlich befindet sich das brachliegende Wertheim-Areal im Zentrum der Stadt, in unmittelbarer Sichtweite des Potsdamer Platzes – ein Filetstück ersten Ranges! Nun soll dort ein Wohn- und Bürogebäude errichtet werden. Die Betreiber des „Tresor“ suchen nach einem neuen Ort für ihren Sound.
April 2005
In der beengten japanischen Hauptstadt sollen im nächsten Jahr 5 gigantische Auffangbecken, sogenannte „G-Cans“, offiziell in Betrieb genommen werden. Die miteinander verbundenen Becken, die über 30 Meter breit und 65 Meter tief sind, sollen den dicht bebauten Untergrund Tokyos vor einer Überflutung bewahren. Da die Stadt in einer geologisch und klimatisch instabilen Zone liegt, könnten eines Tages - z.B. durch ein Erdbeben - größere Mengen Wasser über sie hereinbrechen und vor allem die unterirdischen Bereiche gefährden.
März 2005
Amerikanische Militärpolizisten haben im Süden des Iraks anscheinend in letzter Minute einen groß angelegten Fluchtversuch vereitelt. In dem Gefangenenlager „Bucca“, in dem sich etwa 6000 Iraker und „Terroristen“ aus anderen arabischen Ländern befinden, stießen sie auf zwei Fluchttunnel, die 100 bzw. 200 Meter lang waren. Bereits vor einigen Tagen hatten US-Soldaten in dem Lager einen kleineren Tunnel entdeckt. Die Amerikaner gehen davon aus, dass die Flucht wohl innerhalb der nächsten Tagen stattgefunden hätte - wahrscheinlich nachts bei schlechtem Wetter. Letzten Endes scheiterte das Vorhaben an einem alten Problem, das bereits vielen geplanten Tunnelfluchten zum Verhängnis wurde: der Entsorgung des Aushubs! Die Tunnelgräber hatten die Erde nämlich in die Latrinen geschüttet. Dies wiederum führte dazu, dass die Filter der LKWs, die für die Entleerung der Aborte zuständig waren, immer wieder verstopften … woraufhin die Amerikaner sich entschlossen, diesen merkwürdigen Vorgängen auf den Grund zu gehen.
März 2005
Die Sanierung von Teilen der Spandauer Zitadelle für die „Berlin 1945“-Ausstellung der Stiftung Topographie des Terrors ist abgeschlossen worden. In ihrer heutigen Form wurde die Zitadelle im 16. Jahrhundert erbaut, sie gilt als einmaliges Zeugnis der Renaissance in Norddeutschland. Das Bauwerk enthält größere unterirdische Bereiche, in denen die Nazis u.a. mit Nervengasen wie Tabun und Sarin experimentierten. Diese düstere Vergangenheit soll in der Ausstellung auch thematisiert werden. Ein genauer Zeitpunkt für die Eröffnung der Ausstellung ist noch nicht bekannt.
März 2005
Das neue Museum der 1953 gegründeten israelischen Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem ist in Jerusalem eröffnet worden. Staatsgäste aus 40 Ländern waren bei der Zeremonie anwesend. Der neue Bau zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Architektur aus, er ist größtenteils unterirdisch errichtet worden. Das zugrunde liegende Konzept sah nämlich vor, dass die Landschaft um die alte Gedenkstätte herum so wenig wie möglich verändert werden sollte und dass die „Halle der Erinnerung“ ihre zentrale Stellung weiterhin beizubehalten hätte. Der berühmte Architekt Moshe Safdie entschied sich somit für einen dreieckigen Riegel aus Beton, der sich auf einer Länge von 180 Metern durch einen Hügel zieht. Das durch große Fenster einfallende Licht lässt das Bauwerk wie ein Prisma erscheinen. Die neue Ausstellung zeichnet sich durch eine multidisziplinäre bzw. interdisziplinäre und multimediale Darstellungsweise aus. Großer Wert wird dabei auf die Individualität der Opfer des NS-Völkermordes gelegt. Die Darstellung von Einzelschicksalen soll die Menschen aus der Anonymität heraustreten lassen und das Grauen des industriellen Massenmordes plastisch greifbar machen.
März 2005
Bochumer Kanalisationsforscher arbeiten Entwürfe für ein „Unternet“-System aus, das als moderne Version der alten Rohrpost die Infrastruktur des Ruhrgebiets entlasten soll. Dieses Vorhaben wäre ein spektakuläres Comeback für eine wegweisende, innovative Technik des 19. Jahrhunderts, die mittlerweile in Vergessenheit geraten ist. Früher gab es in vielen großen Metropolen (z.B. London, Paris, Wien & Berlin) Rohrpost-Netzwerke, die den schnellen Transport von Briefen, anderen Dokumenten und kleineren Gütern ermöglichten. Für diesen Zweck wurden Kapseln mit Druckluft durch unterirdisch verlegte Rohre geschossen. So hatte z.B. die Stadt Berlin seit den 1860ern eine Rohrpost, die über 100 Jahre lang in Betrieb war. Auf diese Art und Weise wurden bis zu 28 Millionen Briefe pro Jahr schnell und effizient durch die Stadt befördert. In den siebziger Jahren wurde der Verkehr in beiden Teilen Berlins sukzessive eingestellt (was mittlerweile hier und da bereut wird). Die neue „Unternet“-Rohrpost wäre freilich einige Nummern größer als die früheren Systeme: Der Durchmesser der Rohre würde 1,6 Meter betragen, sodass ganze Container und Paletten von „Cargo Caps“ genannten Fahrzeugen transportiert werden könnten. Die entsprechende Röhren sollen in einer Tiefe von 15 Metern verlegt werden. Wir sind gespannt!
März 2005
Im Prenzlauer Berg Museum (Prenzlauer Allee 227/228, Info 902 95-3917/3081, So 902 95-3929) findet bis zum Oktober 2005 die Ausstellung „Hopfen und Malz“ statt. Wie der Titel bereits andeutet, geht es dabei um Bier, genauer gesagt um den Berliner Nordosten als Brauereistandort. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden im heutigen Bezirk Pankow zahlreiche Brauereien, die auf den damals noch außerhalb der Stadt liegenden Hügeln genügend Platz und sauberes Grundwasser für die Produktion untergärigen Bieres vorfanden. Zudem erlaubten die örtlichen Bodenverhältnisse den Bau großer unterirdischer Gewölbe, die für die Brauereien jener Zeit charakteristisch sind. Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dann in Pankow insgesamt etwa 25 Betriebe, die Bier brauten oder Malz herstellten - darunter Giganten wie z.B. die Schultheiss-Brauerei (die heutige Kulturbrauerei) und die Brauerei Königstadt. Der Erste Weltkrieg leitete den Niedergang der Brauereien ein, der bis zum heutigen Tage angehalten hat. Der Begleitband zur „Hopfen und Malz“-Ausstellung erscheint voraussichtlich im April. Wer sich die beeindruckenden unterirdischen Brauereigewölbe des 19. Jahrhunderts einmal ansehen möchte, kann dies im Rahmen der von „unter-berlin“ angebotenen Rundgänge bzw. Stadtrundfahrten tun (siehe Rubrik „Termine/Führungen“).
März 2005
Wie der „Berliner Zeitung“ zu entnehmen ist, sind in letzter Zeit immer wieder Unbefugte in den so genannten „Honecker-Bunker“ bei Prenden eingedrungen. Das „Objekt 5001“ wurde einst für den Nationalen Verteidigungsrat der DDR gebaut und sollte 350 Menschen Schutz bieten. Obwohl die Anlage immer wieder verschlossen und gesichert wird, hält die Serie der Einbrüche an. Ähnliche Probleme gibt es bei fast allen Bunkern, die nicht mehr genutzt werden. Die Täter sind meistens auf der Suche nach Gegenständen, die sie sammeln oder weiterverkaufen können. Da Teile dieser Anlagen oft unter Wasser stehen, mit Altlasten verseucht sind oder Munitionsreste enthalten, gehen diese „Souvenirjäger“ ein großes Risiko ein. Darüber hinaus gefährden sie auch Andere: Wenn solche Anlagen erst einmal geöffnet worden sind, können auch Kinder und Jugendliche in sie eindringen und dort verunglücken. Der Verein „unter-berlin“ rät nachdrücklich von solchen Aktionen ab!
Februar 2005
Wie der örtlichen Presse zu entnehmen ist, soll es im Prenzlauer Berg bei der Topsstraße einen alten Stollen geben, der möglicherweise während des Krieges als Luftschutzbunker verwendet wurde. Die vorhandenen Information sind allerdings sehr dünn gestreut und ermöglichen es nicht, die genaue Lage und Art des Bauwerkes zu identifizieren. Wissen Sie vielleicht etwas darüber? Oder verfügen Sie über andere Informationen über historische unterirdische Bauwerke im Prenzlauer Berg? Schreiben Sie uns, schicken Sie uns ein e-mail oder rufen Sie an - der Verein freut sich über jede Nachricht!
Februar 2005
Baubeginn unter dem Pariser Platz: Ab sofort entsteht am Brandenburger Tor ein neuer U-Bahnhof. Im nächsten Jahr sollen dort ab Mai die Züge der neuen U 55 halten, die den zukünftigen Hauptbahnhof (Lehrter Bahnhof) und das Brandenburger Tor miteinander verbinden wird. Die neue Linie ist rekordverdächtig – sie umfasst lediglich drei Stationen (in der Mitte der Strecke befindet sich der U-Bahnhof „Reichstag“). Ab 2007 soll die U 55 dann bis zum Alexanderplatz verlängert und dort an die nach Hönow fahrende U 5 angeschlossen werden. Spätestens 2020 wird das Projekt schließlich seine Vollendung finden. Die „Kanzler-Bahn“ - wie das ganze Vorhaben ursprünglich genannt wurde - geht auf die Planung der frühen Neunziger zurück. 1997 fingen die Bauarbeiten an, im Jahre 2001 wurden sie aber aufgrund der anhaltenden finanziellen Probleme Berlins wieder eingestellt. Der Bund, der das Projekt mitfinanziert, drohte der Stadt daraufhin mit finanziellen Sanktionen: Die Kanzler-Bahn müsse in voller Länge gebaut werden! Somit bleibt nur noch die Frage, wann die Berliner also in einem Stück von Hönow zum Hauptbahnhof fahren können. Und ob die Stadt jemals die geplante Verlängerung der U 5 vom Hauptbahnhof zum (dann noch existierenden?) Flughafen Tegel erleben wird!
Februar 2005
Bei einer Gasexplosion in einer chinesischen Kohlegrube sind über 200 Bergarbeiter getötet worden. Darüber hinaus gab es etwa 40 Verletzte. Das Unglück ereignete sich in Fuxin in der nordöstlichen Provinz Liaoning. In den letzten Jahren hat es in den chinesischen Bergwerken immer wieder schwere Unfälle gegeben, die allein im Jahre 2004 nach offiziellen Angaben 6000 Menschenleben forderten. Westliche Experten gehen davon aus, dass in Wirklichkeit viel mehr Todesopfer zu verzeichnen sind. Einerseits werden Unfälle in privat betriebenen Gruben oft von den Besitzern verschwiegen, andererseits haben die örtlichen Behörden auch kein Interesse daran, das wahre Ausmaß solcher Katastrophen anzugeben.
Das rasante Wirtschaftswachstum der letzten Jahre hat Chinas Appetit nach Energieträgern - vor allem Kohle - immens gesteigert. Die daraus resultierende Erhöhung der Fördermenge wirkt sich negativ auf die ohnehin unzulänglichen Sicherheitsvorkehrungen aus. Die Regierung hat zwar mehrfach schärfere Kontrollen der Bergwerke angekündigt, eine Verbesserung der Verhältnisse ist bis jetzt aber noch nicht eingetreten. Für ein Regime, das seinen Machtanspruch immer wieder damit legitimierte, dass es sich für die Interessen des Proletariats einsetzen würde, ist diese Entwicklung peinlich. Gleichzeitig ist jedoch zu befürchten, dass die Sicherheit der Bergarbeiter angesichts der wirtschaftlichen Interessen des Landes schlicht und einfach als zweitrangig erachtet wird. Letzten Endes offenbart sich hier auch die traurige Wahrheit, dass das ökonomische und politische Niveau eines Landes an der Anzahl der verunglückten Bergarbeiter erkennbar ist!
Februar 2005
Der längste Straßentunnel Berlins wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres dem Autoverkehr übergeben. Eigentlich hätte der 2500 Meter lange Nord-Süd-Tunnel schon vor 5 Jahren eröffnet werden sollen. Aber manchmal gibt es in dieser Stadt ja die eine oder andere Verzögerung. In diesem Fall war der Schuldige die Baustelle des Lehrter Bahnhofes, die ihrerseits unter Verzögerungen litt und dadurch die Fertigstellung des Tiergartentunnels blockierte. Durch die 390 Millionen Euro teure Röhre sollen täglich etwa 50 000 Fahrzeuge vom Reichpietschufer bis zur Heidestraße fahren. Ganze 160 Kameras werden den Verkehr innerhalb des Tunnels überwachen. Über 5 Notausstiege können die Autofahrer das Bauwerk im Notfall verlassen. Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen sind bei Tunneln von großer Bedeutung, da diese Bauwerke bei Unfällen oder terroristischen Anschlägen schnell zur Todesfalle werden können.
Januar 2005
Vor kurzer Zeit hat der Kommandeur der britischen Friedenstruppen in Bosnien-Herzegowina, Major-General David Leakey, von der Existenz eines riesigen Atombunkers nahe der Stadt Han Pijesak berichtet. Die Anlage liegt im Wald an einem Berg, ihr Eingang verbirgt sich unter einem unscheinbaren Gebäude namens „Villa Javor“. Der Bunker wurde zu Titos Zeiten als Zufluchtsort für die Spitze der jugoslawischen Armee gebaut. Leakey bezeichnete die Anlage als „sehr beeindruckend“. Sie wäre in der Lage, atomare und chemische Angriffe zu überleben. Darüber hinaus verfüge der Komplex über eine eigene Wasserversorgung, riesige Treibstofftanks für Stromgeneratoren und moderne Kommunikationssysteme.
Eine politische Brisanz erhält der Bunker dadurch, dass Ratko Mladic, der ehemalige Kommandeur der serbischen Streitkräfte während des Bürgerkrieges in Bosnien, sich dort in den letzten Jahren möglicherweise versteckt hielt. Mladic ist seit acht Jahren auf der Flucht, nachdem das internationale Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag einen Haftbefehl gegen ihn erließ. Mladic wird des Völkermordes beschuldigt. Als Oberbefehlshaber der serbischen Streitkräfte soll er während des Bürgerkrieges 1992-95 eine bedeutende Rolle bei den „ethnischen Säuberungen“ und den Massakern an den bosnischen Moslems gespielt haben. Die internationalen Friedenstruppen in Bosnien versuchten mehrfach erfolglos, Mladic festzunehmen. Offenbar wird er von bestimmten Kreisen beschützt und westliche Diplomaten gehen davon aus, dass das serbische Militär Mladic zeitweilig in dem Bunker versteckte. Die serbischen Streitkräfte dementieren diese Behauptung jedoch. In Bosnien soll es insgesamt etwa 20 unterirdische Bunker geben. Die internationale Friedenstruppe will diese Anlagen begutachten und dann über ihre Zukunft entscheiden.
Dezember 2004