Die Stadt Stettin (Szczecin) liegt im Nordwestens Polens und ist von Berlin aus mit dem Zug in etwa...
Der Umgang mit NS-Bunkern sorgte in Berlin immer wieder für politischen Zündstoff.
Wie werden die Menschen der Zukunft den Untergrund betrachten? Wir können davon ausgehen, dass die Menschheit eine immer größere räumliche Nähe zum Untergrund entwickeln wird. Dies betrifft vor allem Länder wie z.B. China, deren sprunghafte Industrialisierung und Urbanisierung die Anzahl der unterirdischen Orte und Systeme vervielfachen wird. In den bereits entwickelten Industrienationen wird es vor allem aus Platzgründen zu einer Ausdehnung unterirdischer Architektur kommen. Die moderne Technik wird es dabei zunehmend ermöglichen, komfortable Lebensverhältnisse unter der Erde zu schaffen.
Wenn die globale Erwärmung und die Zerstörung der Natur weiter voranschreiten, ist auch vorstellbar, dass in wohlhabenden Staaten unter der Erde künstliche Areale entstehen, in denen eine heile, natürliche Welt simuliert wird. Der Untergrund könnte also wieder verstärkt die Rolle des Refugiums annehmen. Dabei sollte man sich freilich nicht der Illusion hingeben, dass diese heile Unterwelt von der graduellen ökologischen Katastrophe an der Oberfläche abgekoppelt werden könnte. Der Untergrund ist keine autarke Lebenswelt! In Wirklichkeit wären dann eher die Zustände denkbar, die man bereits aus den Katastrophenfilmen der siebziger und achtziger Jahre kennt: Die Menschen vegetieren unter der Erde dahin und müssen sich immer wieder an die zerstörte Oberfläche wagen, um unter Einsatz ihres Lebens irgendwo noch etwas Nahrung oder Brennholz aufzutreiben. Und was die Bewohner der Dritten Welt betrifft: Sie werden ohnehin nicht über die Ressourcen verfügen, um den Konsequenzen eines möglichen ökologischen Zusammenbruchs kurzfristig unterirdisch zu entgehen. So schön der Untergrund auch sein mag - er ist keine Alternative zur Oberfläche!
© Niko Rollmann