Die Stadt Stettin (Szczecin) liegt im Nordwestens Polens und ist von Berlin aus mit dem Zug in etwa...
Der Umgang mit NS-Bunkern sorgte in Berlin immer wieder für politischen Zündstoff.
Es ist nicht genau bekannt, was für ein Verhältnis die Menschen der Urzeit zum Untergrund hatten. Zeugnisse, die uns brauchbare Hinweise liefern könnten, sind kaum vorhanden. Sicher werden sie sich gefragt haben, was in der Tiefe unter ihren Füßen lag. Der Untergrund war damals eine weitgehend unbekannte Größe. Erst durch die Beherrschung des Feuers wurden unterirdische Orte für unsere Vorfahren „greifbar". Sie konnten nun nämlich in Höhlen vor Nässe, Kälte und Feinden Schutz suchen. Vorher war dies aufgrund der Dunkelheit in den Höhlen nicht möglich gewesen. Außerdem war Feuer nötig, um die Tiere zu vertreiben, die oft in solchen Hohlräumen lebten (z.B. Bären). Durch den Aufenthalt in Höhlen erlebten die Menschen den Untergrund als einen Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Psychologen weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Höhlen die Menschen zudem unbewusst an den pränatalen Zustand in der Gebärmutter erinnert haben könnten.
Vor 50-100 000 Jahren fingen die Menschen an, ihre Toten zu begraben. Es gibt Hinweise darauf, dass zumindest ein Teil der ersten Begräbnisse in Höhlen stattfand. Warum die Menschen auf die Idee kamen, ihre Toten unter die Erde zu bringen, ist unter den Archäologen bzw. Ethnologen umstritten. Einige Forscher gehen davon aus, dass es zuvor bereits andere Todesrituale gab und man die Leichen z.B. in Bäumen aufgehängt haben könnte. Auf jeden Fall sind die Begräbnisse ein großer Schritt in der Geschichte der Menschheit. Vielleicht konnten unsere entfernten Vorfahren es als anstößig, zu sehen, wie verstorbene Artgenossen an der Oberfläche verwesten und von wilden Tieren angefressen wurden. Vielleicht empfanden sie es als eine Scham, die Toten solchen Umständen auszusetzen. Auf jeden Fall deuten die Gegenstände, die man in die Gräber legte sowie die Tatsache, dass die Körper oft mit Ocker besprüht wurden - symbolisch, so die Archäologen, als Blut zu verstehen - darauf hin, dass man davon ausging, dass die Toten ein zweites Leben erwartete und eine gute „Ausrüstung" dafür vorteilhaft wäre. Damit erscheint es auch plausibel, dass ein Leichnam, der bereits von Aasfressern zerrissen wurde, im Jenseits eher Nachteile erleiden könnte.
Durch die Begräbnisse wurde die menschliche Sichtweise des Untergrundes massgeblich geprägt: Der Untergrund wurde zum Ort der Toten! Damit vollzog sich letzten Endes auch der Sprung vom „Untergrund" zur „Unterwelt". Denn wenn man davon ausgeht, dass die Toten nach dem Ende ihrer irdischen Existenz in einer anderen Welt weiterleben, so ist ihr Aufenthaltsort, der Untergrund, auch keine tote Materie mehr, sondern eine eigene, separate Sphäre der menschlichen Existenz. Und damit deutet sich dann schon die antike Mythologie an, die den Untergrund später mit Leben erfüllen sollte. Mehr dazu im nächsten Kapitel.
Welche besondere Bedeutung die urzeitlichen Menschen dem Untergrund zukommen ließen, kann auch anhand der berühmten Malereien erkannt werden, die man vor allem in Frankreich und Spanien in Höhlen wie Lascaux, Altamira und Chauvet findet. Sie wurden im Zeitraum von 40 000 - 10 000 vor Christus angefertigt und können größtenteils als eine Art Jagdzauber verstanden werden. Dabei fällt auf, dass viele der Malereien oft sehr tief in schwer zugänglichen Teilen der Höhlen liegen. Wahrscheinlich sah man diese innersten Bereiche als etwas Besonderes an, vielleicht war man hier den Erdgöttern sehr nahe und erhoffte von den dort gemalten Bildern eine stärkere Wirkung.
Der Verfasser möchte darauf hinweisen, dass die hier beschriebene „Höhlenkultur", wenn man sie so nennen will, sich primär auf bestimmte Regionen in Frankreich, Spanien, Deutschland und im Uralgebirge beschränkte - dort, wo es eine Anzahl räumlich ausgedehnter Höhlen gab. Anderswo hat der Untergrund zu jener Zeit eine viel geringere Rolle gespielt.
Mit den Anfängen des Ackerbaus, der in Europa etwa um 3000 vor Christus einsetzte, entwickelte der Mensch der Mensch ein engeres Verhältnis zu dem Boden unter seinen Füßen. Während er sich vorher als Jäger und Sammler ernährt hatte, wurden nun die Feldfrüchte und gezähmte Tiere seine wichtigste Nahrungsquelle. Es war also unmittelbar die Erde, die ihn ernährte, der Boden! Der Ackerbau ermöglichte dem Menschen eine bessere, regelmäßigere Ernährung. Gleichzeitig war er nun aber auch vom Boden abhängig - verweigerte die Saat ihre Früchte, waren bedrohliche Hungersnöte die Folge. Es ist davon auszugehen, dass von diesem Zeitpunkt an der weiblichen Erdgöttin, der „Mutter Erde", wie sie in zahllosen Kulturen existierte, eine besondere Stellung in der menschlichen Zivilisation zuteil wurde.